Balaton Reisebericht

Auf zum Balaton . . .

Auf zum Balaton . . .

Das Wetter ist schön, die Prognose für die nächsten Tage noch besser, also warum nicht wieder eine kleine Reise unternehmen. Da ich noch nie in Ungarn, geschweige denn am Plattensee war, bietet sich das als neues Ziel an. Die grobe Reiseplanung ergibt eine Direktverbindung von ca. 1200 km. Das ist natürlich für einen Tag viel zu weit. Die erste Etappe geht bis nach Prag. Hier fahre ich den Stellplatz an, denen wir ja schon in der Zeit vor Silvester besucht haben. Der Platz ist wieder gut besucht und ich stehe fast auf der gleichen Stelle wie Ende letzten Jahres. Natürlich ist das alles grün und so ist auch ein wenig der Blick auf die Moldau versperrt. Aber es sind viel mehr Boot unterwegs und so ist die Geräuschkulisse nicht ganz so leise. Neben mir stehen ein paar Schweden mit einem Zelt. Die sind auch ganz schön spartanisch unterwegs mit Kindern.

Ohne Autobahn ist ein wenig zäh . . . Mit Vignette geht es etwas schneller

Am nächsten Tag geht es weiter Richtung Süden. Der Plan besteht daraus bis zum Neusiedlersee in Österreich zu fahren. Eigentlich ohne Vignette. Das heißt, ich halte mich erst mal Richtung Pilsen. Schon ziemlich zäh so auf der Landstraße und irgendwie kann ich meinem Navi auch die Option „Keine Vignettenpflicht“ nicht so richtig abgewöhnen. Okay, „Autobahn vermeiden“ und „Mautstraßen vermeiden“, das geht, aber dann fährt er auch die kleinsten der kleinen Straßen. So richtig lustig ist es nicht und eine Ankunftszeit von 23:00 Uhr ist eigentlich auch nicht akzeptabel. In der Nähe von Pilsen kommt irgendwann mal eine Tankstelle, die an einer Autobahn gelegen ist. Da ich sowieso tanken will, erwerbe ich auch gleich noch eine Vignette für Tschechien und begebe mich auf die Autobahn. Nun geht es etwas schneller. Dafür fange ich mir kurz vor Brünn erst mal einen kleinen Stau ein.

Der Stau nervt ganz schön und irgendwie hab ich gar keine Lust mehr weiter zu fahren. Im „stop and go“- Verkehr erkundigt ich die Möglichkeit einer Zwischenübernachtung. Kurz vor der österreichischen Grenze sehe ich auf einmal Wohnwagen an einem See stehen. Komisch, in meinen Campingverzeichnissen ist da nichts angegeben. Aber Angucken schadet ja nichts.

Der Merkur-Auto-Camping-Park ist direkt an einer Lagune am großen See gelegen. Man kann sich einfach frei hinstellen, wo noch Platz ist.

Leider gibt es nicht an jeder Ecke WLAN und manchmal ist der Stromkasten auch weit entfernt. Mir ist das egal, Für eine Nacht brauche ich keinen Strom und auf WLAN kann man auch mal verzichten. Nicht in der Nähe von Anderen zu stehen, hat auch was.

Ich erkunde erst einmal das Gelände und schaue dem Treiben am Wasserskigelände zu. Das ist natürlich ein echtes Highlight und ich glaube, dass viele nur wegen dieser Bahn auf diesen Platz sind. Aber es sind fast nur Tschechen und nur ganz wenig Österreicher. Auf dem Gelände verstreut sind natürlich auch Ferienbungalows, Spielplätze und auch viele Lokale, in denen man gut und günstig essen kann. Eigentlich ist für alles gesorgt. Die Stellplatzgebühr fällt mit 6,80 € landestypisch moderat aus. Ich hab nichts dagegen.

Ich hatte mich auf eine sehr schöne, ruhige Nacht gefreut. Am Abend kommt noch eine ganze Horde Jugendliche, die mit ihren Autos erst einmal eine Wagenburg bauen. Ganz in der Mitte wird ein großes Zelt aufgestellt und allerlei Fahnen aufgebaut. Ja, gegen leise Musik kann man ja auch wirklich nicht sagen. Leider ändert sich das am späteren Abend. Je mehr die Burschis getrunken haben, umso lauter die Geräuschkulisse. Auch die Musik wird allmählich etwas lauter. Nun ja, ich denke, um zwölf sind sicher alle so stramm, dass sie sich in ihr Zelt verkriechen und dann wird sicher wieder leiser. Weit gefehlt, um 1:00 Uhr nachts ist die Party immer noch nicht zu Ende und ich hab langsam die Schnauze voll. Entweder sind die ersten schon wieder nüchtern, oder die haben ein ganz schönes Durchhaltevermögen.

Um 2:00 Uhr hilft nichts. Das Dach muss runter und ich den Stellplatz wechseln. Manchmal hat man einfach Pech. Gut, dass die Suzi noch aufgeladen ist und ich auch kein Stromkabel einräumen muss. Ein paar 100 m weiter ist es leiser und ich glaube, dass ich um 2:30 Uhr dann wirklich mal eingeschlafen bin.

Neusiedler See in Österreich

Am nächsten Morgen merke ich, dass mir doch etliche Stunden Schlaf fehlen und ich nicht wirklich richtig fit bin. Also geht es heute nur bis zum Neusiedlersee in Österreich. Der Campingführer verspricht einen Stellplatz direkt am See. Auf der Autobahn geht es an Wien vorbei und die 250 km sind schnell abgerissen. Bereits am Mittag checke ich dort ein und habe Glück, den letzten Platz zu erwischen. Ist ja klar, dass am Wochenende ein Platz, der nur 80 km von Wien entfernt ist und zudem ein Hotspot für Surfer und Kiter ist, bei bestem Wetter gut besucht wird. Aber egal, ein Platz reicht ja für mich.

Es ist mächtig viel Wind und so sind natürlich alle mit ihren Boards im Wasser. Wieder gibt es viel zu sehen. Bei den starken Wind es ist aber eigentlich nur was für Profis und davon gibt es hier eine Menge.

Der kleine Ausflug mit Suzi führt mich erst einmal in den Ort. Hier gibt es ein Strandbad, einige Lokale und natürlich einen Hafen. Aufgrund des Windes ist ja nicht so viel los. Die meisten haben sich entweder verkrochen oder surfen natürlich.

Über Feld und Wirtschaftswege kann man jedoch durch das Naturschutzgebiet fahren. Hier liegen einige Weingüter, in denen sicher der eine oder andere Radfahrer seinen Durst löscht. Mit dem Scooter ist es leider für mich tabu.

Am Abend geben Surfer noch mal richtig Gas. Der Wind hat überhaupt nicht nachgelassen und so haben sie ideale Bedingungen.

Eine spektakuläre Kulisse.

Endlich am Balaton. . .

Nun geht es aber erst mal Richtung Plattensee. Die Windprognose für die nächsten Tage ist wirklich heftig. Also besser kein Stellplatz am See, sondern etwas weiter weg. Der Campingführer empfiehlt „Wellness-Camping“ direkt am Anfang des Sees. Wie sich herausstellt, ist es eine gute Wahl. Es gibt einen Pool! Sogar einen Whirlpool ist vorhanden und unter den Bäumen steht man schön geschützt.

Für 15 € pro Nacht checke ich hier erst einmal für zwei Tage ein. Schließlich bin ich mit Suzi mobil und kann mir in Ruhe die nächste Location am See ansehen.

In der Stadt habe ich gut gegessen. Anschließend bin ich noch ein wenig am See lang gefahren. Einen neuen Campingplatz habe ich auch gefunden und das Beste ist, er liegt direkt am See. Natürlich habe ich erste Reihe gewählt. Gottseidank hatten die noch was frei. Jetzt gehe ich aber erst mal in den Pool.

Umzug an den See . . .

Der Wind hat nachgelassen und nun wird es Zeit an den See zu ziehen. Suzi ist schnell aufgeladen und die paar Kilometer am See sind in unter 1 Stunde gefahren.

Der Campingplatz hält, was der ADAC verspricht. Wirklich klasse, es gibt zwar nur einen Kinderpool, der Gottseidank weit genug weg ist, aber dafür ist der See in Steinwurfweite.

Kleiner Ausflug nach Balatonfüred …..

Entlang der Landstraße 71 geht es Richtung Balatonfüred. Der direkte Weg ist circa 27 km. Allerdings werde ich noch einen kleinen Abstecher auf die Halbinsel machen. Der Ort Tihany soll ja ganz sehenswert sein und es ist ja nur ein kleiner Umweg. Entlang der Landstraße verläuft auch immer ein Radweg. Manchmal an der Straße, aber meistens viel näher am See. Für Fahrradfahrer ein echtes Paradies. Mit dem Roller muss ich natürlich immer auf der Straße fahren. Das ist aber nicht so schlimm, weil auf der Landstraße relativ wenig Verkehr ist.

Entlang der Halbinsel finden sich auch immer wieder Yachthäfen. Natürlich ist es hier ein Segelrevier. Motorboote sind bis auf wenige Ausnahmen am Balaton verboten. Selbst die Segelboote dürfen ihren Motor nur zur Einfahrt und Ausfahrt in den Hafen benutzen. Leider sind alle Häfen ausschließlich in privater Hand und so kann ich natürlich nicht direkt am Hafen gucken, sondern muss Fotos über den Zaun machen

Am Ostufer der Halbinsel führt der Weg sehr nah am See vorbei. Immer wieder finden sich Badestellen, die auch frei zugänglich sind. Ansonsten gehen die Ungarn in so genannte Strandbäder. Das sind eingezäunte Areale, die eine gewisse Infrastruktur bieten, aber auch Eintritt kosten.

Ab und zu gibt es ein Lavendelfeld Das natürlich von Touristen ausgiebig geplündert wird. Auch ein Geschäftsfeld. Hier halten sogar Busse und ruckzuck ist das Feld besetzt.

Balatonfüred an sich ist nun kein wirkliches Highlight. Okay, es ist eine größere Stadt, die auch eine Uferpromenade und einen Hafen bietet. Dort wird allerlei touristischer Schnickschnack angeboten und es gibt auch Restaurants, in dem man ganz gut und günstig essen kann. Ein wirkliches Zentrum, also ein Ortskern, gibt es eigentlich nicht. An den Strand geht es natürlich wieder nur über ein Strandbad, das wieder Eintritt kostet. Eigentlich schade, man hätte mehr aus dem Ort machen können.

Als ich zurück komme ist es schon muckelig warm im Bus. Trotz offener Dachfenster sind es schon wieder fast 34°C. Zeit für eine kleine Abkühlung im See.

Ganz schön warm im Bus

Da ich ja in Balatonfüred schon zu Mittag gegessen habe, reicht mir am Abend ein kleiner Snack. Zeit den Grill auszupacken. Auf dem Hinweg habe ich mich ja bei Lidl mit Nürnberger Würstchen und Krautsalat eingedeckt. Das ist jetzt genau das Richtige!

Gegen Abend verschwinden auch die Badegäste und ziehen sich in ihren Wohnwagen und Wohnmobile zurück. Viele gehen auch im Lokal am Platz etwas essen. Das soll gut und günstig sein, ich habe es aber noch nicht ausprobiert. Ich genieße die Stille am See und den Ausblick.

Der dritte Tag am See . . .

Nachdem fast „Ganztagesausflug“ gestern mit Suzi genieße ich heute noch einen Tag am See und beschäftige mich mit der Reiseplanung für die nächsten Tage. Morgen werde ich meine Zelte, besser gesagt die Markise wieder einfahren, hier abbrechen und mich weiter auf dem Weg Richtung Slowenien machen. In der Nacht war schon mächtig warm und die Temperatur ist nicht unter 20°C gefallen. Den großen Schlafsack brauche ich nicht mehr und bin auf den kleinen Hüttenschlafsack umgestiegen. Am Abend gab es noch ein wenig Animationsprogramm, dass man auch direkt am Ufer hörte, Jjedoch pünktlich um 23:00 Uhr kehrte wieder Stille ein. Meinen Internetzugang musste ich jedoch für schmerzliche 1700 HUF, das sind knapp 5,50 €, verlängern. Insgesamt kostet der Platz pro Tag dann zusammen knapp 20 €. Für Plattenseeverhältnisse ist das schon relativ viel Geld. Dafür steht man aber mit unvergleichlichen Blick direkt am See.

Ein schönes Paar …

Auf geht es nach Slowenien . . .

Ich verlasse nun Ungarn und den schönen Plattensee und mache mich auf den Weg nach Slowenien. Im Internet habe ich gelesen, dass die Maut auf den Autobahnen deutlich erhöht worden ist. Zudem ist es unklar in welche Kategorie Fahrzeug der California jetzt tatsächlich eingestuft wird. Merkwürdigerweise wir in den Bedingungen immer die Höhe des Fahrzeugs über der Vorderachse angegeben. Aber es gibt auch Ausnahmen für Wohnmobile. Fahrzeuge die an der Vorderachse eine Höhe von über 1,40 m aufweisen, das ist ja bei Wohnmobilen normalerweise der Fall, müssen lediglich 30 € Maut bezahlen. Ich finde, dass ist immer noch eine Menge Geld. Die normale Maut würde aber stolze 60 € betragen. Also plane ich ein wenig um und nehme einfach die Autobahn über Graz durch Österreich. Die Vignette, die ich in Tschechien gekauft habe, ist ja noch gültig. Außerdem ist es kein großer Umweg und so kann ich den Vrsic Pass, den wir ja schon mit den Motorrädern in der anderen Richtung befahren haben, auf dem Weg zur Soca einplanen.

Durch Österreich nach Italien . . .

Die Mangart Straße . . .

Auto Camp an der Soca . . .

Mit Suzi auf den Mangart

Ich will ans Meer . . .

Drei Seen, der Fluss und endlich am Meer

Campingplatz

Kleiner Ausflug um die Halbinsel

Zeit den Rückweg anzutreten . . .

Morgen geht es schon wieder Richtung Heimat

Nun gehts auf den Berg . . .

Und Morgen bin ich wieder zu Hause

Die letzte Etappe . . .

Morgen geht es wieder in die Heimat