Eigentlich war es zu erwarten, das es irgendwann passieren musste. Beim Bulli ist es ja keine Seltenheit, das eine Feder der Fahrwerksaufhängung bricht . . .
Und so hat es nun auch den Roadbus erwischt. Im Rahmen einer Routinewartung bei meinem seit Jahren bevorzugten Autohaus Girse und Schöllman in Schmallenberg war es der fachkundigen Werkstattleitung und meinem sehr kompetenten Serviceberater Oliver Biskoping sofort aufgefallen. Die aufregenden Offroadpisten in Griechenland und Spanien im vergangenen Jahr hatten ihre hässlichen Spuren hinterlassen.
Von der hinteren linken Feder war ein ganz schön großes Stück abgebrochen. Zum Glück ist das keinem während der Fahrt unter die Räder gekommen. Wenn einem so ein Stück durch die Windschutzscheibe fliegt, ist das mit Sicherheit nicht lustig. Aber ich habe das während der Fahrt tatsächlich nicht gemerkt.
Aber so kann der Roadbus natürlich keinesfalls auf die nächste Tour starten. Nochmal die originalen Federn zu verbauen, macht aber auch nicht wirklich Sinn. Und da gibt es am Ersatzteilmarkt tatsächlich etwas besseres.
Nach einiger Recherche bin ich auf Federn der Fa. Eibach gestossen. Diese Federn sind speziell für VW T5/ VW T6 Fahrzeuge mit dauerhafter schwerer Beladung auf der Hinterachse entwickelt. Es handelt sich hierbei um die Eibach Verstärkungsfedern für VW T5 T6 T6.1 30mm + 300kg.
Die Federn sind für eine dauerhafte Zuladung von mehr als 300 kg auf der Hinterachse des Bulli ausgelegt. Zusätzlich soll das Heck um 30 mm angehoben werden und somit der berühmte Hängepopo vom California ausgeglichen werden. Das hört sich schon mal nicht schlecht an. Aber sind die Ersatzteile aus dem Zubehörhandel wirklich besser und halten die neue Federn tatsächlich ihr Versprechen?
Grundsätzlich kann man die Eibach-Federn einfach gegen die Serienfedern tauschen. Es funktioniert auch mit den originalen Stoßdämpfern, solange die noch in Ordnung sind. Da ich jedoch noch immer die originalen Stoßdämpfer im Fahrzeug verbaut hatte, stand für mich die Überlegung an, auch die Stoßdämpfer auszutauschen. An einem der Dämpfer hatte sich schon ein leichter Ölfilm gebildet. Bei einem Kilometerstand von mehr als 180 tkm ist ein Tausch ohnehin sicherlich nicht die schlechteste Idee.
Wer sich da unsicher ist, bekommt bei der Fa. Hoermann-autoteile.de eine perfekte Beratung. Ich möchte mich an dieser Stelle besonders bei Frau Tamara Hörmann bedanken. Diese Frau hat wirklich Ahnung von den Dingen, die sie verkauft! Nicht nur ein anonymer Internetshop, bei dem alles nur per Klick funktioniert. Nein, hier wird im persönlichen Gespräch die beste und optimalste Lösung für das jeweilige Fahrzeug und auch das Nutzungsverhalten gesucht. Auch der Versand samt Trackingnummer ging in meinem Fall unglaublich schnell über die Bühne. Schon einen Tag später waren alle Teile bei mir.
Als Stoßdämper wurden mir die Koni Adjust Sensitiv AT Stoßdämpfer für VW T5 T6 XL Länge HA von Frau Hörmann empfohlen. Die längere Kolbenstange passt optimal zur verstärkten Feder von Eibach. Wie es sich später herausstellen sollte, eine perfekte Wahl.
Der Einbau auf der Hinterachse ist beim lokalen Schrauber auch innerhalb einer Stunde schnell erledigt. Ich habe hier meinem örtlichen Reifen-Dealer, der Fa. Reifen Göring das Vertrauen geschenkt.
Wichtig ist beim Einbau, dass die endgültige Befestigung der Dämpfer erst im belasteten Zustand erfolgt. Das Fahrzeug sollte also auf der eigenen Achse stehen und sich nicht mehr auf der angehobenen Bühne befinden. Das macht nicht jeder so fachgerecht und man hat schliesslich ein verspanntes Fahrwerk unter dem Bulli, an dem man nicht lange Freude hat.
Was hat sich nun in Sachen Fahrwerk und Fahrzeughöhe verändert? Das Heck des Fahrzeuges ist an der Hinterachse um 15 mm angehoben worden. Optisch steht der Bulli nun wirklich absolut gerade. Der Hängepopo ist Vergangenheit. Dadurch sind nun auch die 2 m Fahrzeughöhe erfreulicherweise bestehen geblieben. Warum nicht gleich ab Werk so?
Und das Fahrverhalten? Auch hier hat sich einiges getan. Das manchmal auf kurvigen Strassen nervöse schwammige Heck ist total verschwunden. Da die verstärkten Federn mit den neuen Stossdämpfern ein erheblich verbessertes Einfederungsverhalten haben, ist auch der Komfort deutlich verbessert worden. Kein Poltern mehr auf der Hinterachse.
Insgesamt fährt sich der California trotz hoher Beladung auf der Hinterachse um Längen besser. Über die Offroadtauglichkeit des neuen Fahrwerks halte ich Euch natürlich auf dem Laufenden.
Für mich hat sich der Wechsel absolut gelohnt.
Bitte beachtet, das die Federn der Firma Eibach mit einem Gutachten geliefert werden. Jedoch ist es erforderlich, den korrekten Einbau bei einer Prüfstelle (TÜV, Dekra, etc.) eurer Wahl überprüfen zu lassen. Damit ist auch eine Korrektur der Fahrzeugpapiere verbunden.
Die Stoßdämpfer sind aber eintragungsfrei, solange sie nicht höhenverstellbar sind.
Hier nun wie immer mein persönliches Fazit:
Baut auf keinen Fall die originalen Ersatzteile bei Problemen mit dem Fahrwerk ein. Es gibt deutlich besseres Material im qualifizierten Fachhandel. Eine ordentliche Beratung ist hier auf jeden Fall angeraten und auch nötig. Bei der Fa Hörmann Autoteile bekommt Ihr beides.
Bei Bedarf werde ich die passenden Teile der gleichen Hersteller auf der Vorderachse einbauen lassen. Eigentlich sollte so etwas schon ab Werk so sein. Ich würde immer wieder beide Teile, also Feder und Stoßdämpfer zusammen austauschen lassen. Erst recht, wenn die eigenen Stossdämpfer schon etliche Kilometer auf dem Buckel haben.
Habt Ihr noch Fragen? Was habt Ihr so eingebaut und wie sind Eure Erfahrungen in Sachen Fahrwerk? Schreibt es mir doch sehr sehr gerne in den Kommentaren, die ich immer aufmerksam lese. Bis bald!
Um hier wie immer für Transparenz zu sorgen, möchte ich erwähnen, das ich mich in keinerlei Geschäftsbeziehung mit der Fa. Hörmann befinde. Ich habe diese Firma durch persönliche Internetrecherche gefunden und habe alle dort bestellten Teile selbstverständlich selber bezahlt und auch keinen Sonderpreis erhalten. Trotzdem muss ich diesen Blogbeitrag natürlich als Werbung bzw. Reklame kennzeichnen. Auch wenn diese kostenlos ist und unentgeltlich erfolgt.
Für mich spielt die Fahrzeughöhe keine große Rolle, da ich immer mal wieder Dachlasten mitführe. Daher würde ich bei Fahrwerksanpassungen immer auch mehr Bodenfreiheit anstreben, ohne die Gelenkwellen zu sehr zu strapazieren.
Hatte mich mal in einer feuchten Wiese festgefahren: gebranntes Kind scheut das Feuer!
Hallo Bernd, für mehr Bodenfreiheit gibt es ja jetzt die „big sister“ 😉 Nein, Spass bei Seite, Bodenfreiheit ist immer eine prima Sache. In grosser Not helfen aber auch schon ein paar vernünftige Sandbretter. VG Hubert von Roadbus.de