Neue Schuhe für den Bus – Ist das nötig . . ?

Eine lange Zeit habe ich nach dem richtigen Reifen für den Bus gesucht. Gar nicht so einfach da die richtige Wahl zu treffen . . .

Ich denke, Ihr kennt das Dilemma. Welchen Reifen fahre ich am Besten auf dem California? Ein bisschen Offroad darf es dann doch schon sein. Na klar, Winter ist bei uns auch noch . . . Vor allem leise muss er sein, sagte mir neulich eine Bullifreundin. Sprit sparen soll er auch noch, und lange halten. Am besten auch nicht so teuer . . . Wie soll das alles gehen?
Ihr merkt schon, jeder hat da ein wenig andere Ansichten. So vielfältig die Einsatzzwecke für ein Freizeitfahrzeug, um so schwieriger ist die Auswahl der Reifen. Die „Eierlegendewollmilchsau“ gibt es nun einmal nicht. Ich möchte Euch hier erst gar nicht zu einem bestimmten Reifen raten. Das müsst Ihr am Ende für euren Einsatzzweck schon selber entscheiden. Da gibt es keine allgemeingültig Lösung.
Ich kann Euch lediglich über meine Beweggründe und Erfahrungen berichten. Vielleicht geht es Euch ähnlich oder Ihr erkennt Parallelen in Eurem Nutzungsverhalten.

Schon mehrfach bin ich mit den falschen Reifen auf einen Roadtrip gefahren. Man könnte aber auch sagen, das ich einfach zur falschen Jahreszeit mit nicht geeigneten Reifen losgefahren bin. Meistens ging das dann auch in die Hose, wie man bei uns zu sagen pflegt.

Üblicherweise passiert mir das fast jedes Mal, wenn ich witterungsbedingt mit Winterreifen unterwegs bin. So ein Winterreifen ist nun mal überhaupt nicht für einen Einsatz abseits der Straße geeignet. Aber was soll man machen, wenn in der Heimat noch Schnee liegt, die Reise aber in den Süden geht?

Schon ein Stein reicht manchmal aus um die Katastrophe perfekt zu machen. Ist die Karkasse, also der seitliche Bereich des Reifens betroffen, ist der Reifen nicht mehr zu gebrauchen. Wenn man Glück hat, kann man dieses am Reifen auch optisch erkennen (siehe Bild oben rechts). Aber nicht immer sind solche Schäden offensichtlich erkennbar. Dann wird es wirklich sehr gefährlich. Also, schaut ab und zu mal eure Räder an! Das ist neben dem richtigen Luftdruck eine Art Lebensversicherung, die Ihr selbst in der Hand habt. So ein Schaden kann sich natürlich auch auf der Rückseite des Reifens befinden.
Das Wichtigste ist aber, das Ihr Euch auf keinen Fall zu einer Reparatur, auch wenn Euch jemand diese anbietet, hinreissen lasst. So ein Reifen ist einfach kaputt und muss ausgetauscht werden. Im Idealfall habt Ihr, wie ich, einen Ersatzreifen dabei. Ich würde niemals mehr ohne einen Ersatzreifen losfahren.

So weit so gut. Da viele von Euch mit 17 oder gar 18 Zoll Rädern unterwegs sind, möchte ich es an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, das Ihr dann Euer defektes Rad nach dem Wechsel nicht in der Standard-Reserveradmulde verstauen könnt. Diese ist im Normalfall nur für die Reifengrösse 215/65/16 ausgelegt. Alles andere passt nur mit roher Gewalt. Merkt man aber erst, wenn man das Rad verstauen will. Leider müsst Ihr dann das defekte Rad im Fahrzeug lagern. Da kommt dann Freude auf. Ich bin schon einmal mehr als 2.000 km mit einem kaputten Reifen im Bus vom Balkan nach Hause gefahren und habe das Rad jeden Abend zur Übernachtung neben das Fahrzeug gelegt. Kaputt nimmt ja niemand mit.

Aufgeschlitzt geht nix mehr . . .

Mit einem aufgeschlitztem Reifen in der Flanke geht sowieso nichts mehr.
Um das Risiko eines Reifenschadens zu minimieren, bin ich viele Jahre den Michelin Latitude Cross in der Dimension 235/55/17 Zoll gefahren.


Ein toller Reifen aus dem höherpreisigen Segment, der eine verstärkte Flanke besitzt und auf rutschigem oder weichem Untergrund eine gute Traktion bietet. Zudem hat dieser Reifen eine sehr gute Haltbarkeit. Der einzige Nachteil ist, man darf ihn nur im Sommer fahren. Er hat keine Zulassung als Ganzjahresreifen oder ist wegen fehlender M&S Kennzeichnung nicht als Winterreifen zu gebrauchen. Obwohl er auch im Schnee eine gute Traktion besitzt. Versicherungstechnisch ist das, zumindest hier in Deutschland, ein Problem. Zudem ergab sich hier wiederum das Problem mit 17 Zoll Fahrbereifung und 16 Zoll Reserverad.
Habt Ihr schon einmal darüber nachgedacht, ob Ihr euer Stahlreserverad mit den Radschrauben Eurer Alufelgen befestigen dürft? Blöd, wenn das dann möglicherweise nicht passt!

Was ist nun der Ausweg aus diesem Dilemma?

Ich habe mich entschlossen, nicht mehr getrennte Sommer- und Winterreifen zu fahren. Ein „offroadtauglicher All Terrain“ Reifen muss her. Idealerweise mit einem erhöhten Querschnitt, um bei Sandfahrten oder Fahrten auf weichem Untergrund durch Luft ablassen denQuerschnitt zu vergrössern. Das ist, wie ich schon in einem anderen Bericht erwähnt habe, das Mittel der ersten Wahl. Also geht es zurück auf die Standardgrösse 215/65/16 auf Stahlfelgen, die speziell für den Offroadeinsatz vorgesehen sind. Die sogenannten BEADLOCK Felgen von DOTZ bieten hier hohe Funktionalität und auch eine tolle Optik. Der Luftdruck kann mit dieser Felge (Dotz Dakar Dark Black) bis auf 1 – 1,5 bar gesenkt werden, um z.B. im Sand mehr Auflagefläche zu erreichen.
Mit einer Traglast von bis zu 1.000 Kilogramm pro Felge ist der VW-Bus technisch perfekt ausgestattet. Für noch mehr Bodenfreiheit ist je nach Fahrzeug auch die Reifengröße 235/70R16 mit einer Höherlegung zulässig, jedoch dann auch eintragungspflichtig.

Ich bleibe bei der eintragungsfreien Standardvariante 215/65/16 Zoll. Als Reifen habe ich einen AT-Reifen der Fa. General, den Grabber AT3 gewählt. Dieser recht neue All-Terrain-Reife wird allen Anforderungen moderner SUV, Pick-Up-Trucks und Geländewagen gerecht. Er bietet eine Kombination aus außergewöhnlicher Geländegängigkeit und sehr gutem Verhalten auf der Straße, bei allen Witterungsbedingungen. Vor allem besitzt er sowohl Schneeflocke, als auch M&S Kennzeichnung. Somit ist er ein zugelassener Ganzjahresreifen. Der Tragkraftindex des Reifens liegt bei 103/100 – die maximale Belastung, die der Reifen aushalten kann liegt bei 875 kg, also mehr als genug Reserven für den Bulli. Die außergewöhnliche Stabilität des Reifens ist seinen verstärkten Seitenwänden zu verdanken, die aus mehreren Schlüsselsektoren resultieren:

– Die vertikalen Profilstützen schützen die Reifenstruktur vor Steinen, Ästen und Schutt. Sie schützen die Lauffläche gut vor versehentlichem Abrieb oder Verformung.
– Die horizontalen Hilfsrippen schonen den oberen Bereich des Reifens vor Bersten bei Kontakt mit Hindernissen. Perfekt für schwieriges Gelände.
– Der spezielle Schutz in Form von einer Schutzkante schützt die Felgen vor Radabrieb beim Auffahren auf unebenes Gelände oder eine Spurrille.

Ihr mögt jetzt sagen: Was soll das alles, es ist doch nur ein Frontkratzer, also ein 2WD.
Ja natürlich. Aber gerade ohne 4Motion ist eine gute Bereifung sowohl im Sommer als auch im Winter unbedingt nötig. Ein ordentlicher AT-Reifen ist dabei auch auf unbefestigten Wegen eine sichere Option, auch wenn es manchmal nur die nasse Wiese ist.

Ich darf aber auch nicht verschweigen, das mir die besondere Optik des Grabber AT3 zusagt. Aber das ist natürlich Geschmacksache. Bisher bin ich mit meiner Wahl rundherum glücklich, auch die Geräuschkulisse ist nicht lauter als beim Vorgänger.

Nicht jeder Reifenhändler ist vertraut mit solch speziellen Rad-Reifenkombinationen.
Ich kann als besonders kompetenten Partner hier die

Reifen Garage Tespe by Andreas Kuhn

empfehlen. Ich wurde hier perfekt beraten. Auch der mir angebotene Preis war fair kalkuliert und vor allem: Der Service auch nach dem Kauf stimmt.

Wie bereits bei den vorhergegangenen Beiträgen hier ein Hinweis zur Transparenz:
Ich stehe in keiner Geschäftsbeziehung zur Fa. Reifengarage Tespe und habe selbstverständlich den Reifensatz selber bezahlt. Der Beitrag beruht einzig und allein auf meinen Erfahrungen, die nicht für jeden zutreffen müssen.

Ich möchte mich an diese Stelle noch einmal ganz herzlich bei allen Lesern bedanken, die über meine Links zu Amazon einkaufen oder mich mit einer Spende für die Diesel- und Reisekasse unterstützen.

Dieses ermöglicht mir sowohl diese Webseite, als auch den YouTube Kanal werbefrei zu erhalten. VIELEN DANK EUCH ALLEN. Wir freuen uns über jeden noch so kleinen Betrag.

2 Antworten auf „Neue Schuhe für den Bus – Ist das nötig . . ?“

  1. Hi, wie bekommst du eine 16 Zoll Felge auf einen California? Ich dachte, die California haben immer das 17 Zoll Fahrwerk, also auch 17 Zoll Bremsanlage.

  2. Hallo Jörg, das mit der 17 Zoll Bremsanlage stimmt nur bedingt. Die grosse Bremsanlage ist bei der Bestellung eine Option. Es gibt eine grosse Anzahl von California und anderen VW Bussen die als Standartbereifung 16 Zoll zulassen. Das siehst Du aber bei einem Blick in Deinen Fahrzeugschein bzw COC Papier. Viele Grüsse Hubert von Roadbus.de

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