Italien 2015 Reisebericht

Mit dem Bus auf die Insel des Feuers . . .

Mit dem T5 California nach Sizilien . . .

Italien sollte das Ziel werden. Nach eingehender Diskussion, ob es nach Sardinien oder Sizilien gehen soll, haben wir uns für Sizilien entschieden.

Das wird mal eine richtig weite Tour. Die erste grobe Routenplanung ergab, dass wir mit 6.000 bis 7.000 km rechnen müssen. Dafür haben wir drei Wochen veranschlagt. Morgen am 11.07.2015 geht es auf die Reise ….

Der Bus ist gepackt und wir sind sogar mit dem Platz ausgekommen. Die erste Etappe wird uns nach Südtirol bringen, aber auf dem Weg durch Österreich werden wir natürlich in Samnaun noch einmal günstigen Diesel und zollfreie Waren einkaufen …

Am Reschensee ist es erst einmal Zeit für eine ausgiebige Kaffeepause

Unser erster Standplatz für die Nacht ist in den Dolomiten im Fassatal. Für sechs Euro stehen wir auf einem terrassiertem Gelände am Rande des Dorftzentrums. Auf gut 1000 m Höhe werden wir wohl das letzte Mal die Schlafsäcke benutzen.

Aus den noch kühleren Dolomiten geht es weiter über Staatsstraßen in die heiße Poebene. Am Hafen von Ancona müssen wir natürlich auch erst mal ein wenig Boote schauen. Das Thermometer zeigt am Tage immer zwischen 30 und 34 Grad. Wir sind froh, dass wir im Bus eine super Klimaanlage haben.

In Porto Garibaldi haben wir beschlossen einen Campingplatz am Meer anzusteuern. Für 50 € die Nacht haben wir das Vergnügen mit mehreren hundert anderen Campernden platzeigenen Pool zu genießen. Durch die benachbarte Kirmes ist an Nachtruhe nicht zu denken. Hier ist nun mal Hochsaison. Die Infrastruktur mit Restaurant und Supermarkt hat halt ihren Preis. Wenigsten könnten wir im gut sortiertem Markt den zu Hause vergessenen Stromadapterstecker erwerben.

Der Weg in den Süden führt uns über Ancona mit seinem großen Seglerhafen weiter an der Adria entlang. Von hier gehen die Fähren nach nach Griechenland, Montenegro und in die Türkei. Aber da wollen wir ja nicht hin …

Weiter geht es Richtung Süden in die Abruzzen . . .

Im ADAC-Campingführer haben wir einen Stellplatz oberhalb von Roseto gefunden, den wir nun ansteuern. Besser hätten wir es nicht treffen können. Hier hätten maximal zehn Wohnmobile Platz, überraschenderweise sind wir ganz alleine hier. Der Betreiber spricht bestens Deutsch und ist sehr hilfsbereit.

Über Pesaro geht es weiter nach Vieste . . .

Wir verlassen die hügelige Landschaft der Abruzzen und folgen der Küstenstraße immer weiter in den Süden. Auf den Küstenstraßen ist heute auch wieder mehr Verkehr. Zeit immer mal wieder einen Badestop einzulegen oder wenigstens die Füße ins Wasser zu stellen.

Unser eigentliches Etappenziel Bari haben wir heute nicht erreicht. Die Fahrt über den Gargano, das ist die Spore am Stiefel von Italien, hat doch mehr Zeit in Anspruch genommen, als wir gedacht haben. Da das freie Stehen in Italien gerade im Juli und August nicht gerne gesehen wird, haben wir um 18:00 Uhr beschlossen einen Campingplatz anzusteuern. Hier gibt es zwar keinen Pool, aber dafür Meer satt. Für 27 € in der ersten Reihe ist der sogar verhältnismäßig günstig. Außerdem wollten wir mal wieder eine leckere Pizza essen. Die gibt es ja immer. Take a way genießen wir diese mit der fantastischen Aussicht auf das Meer.

Vom Gargano nach Apulien . . .

Wir haben gelernt, dass 300 – 400 km am Tag eine gute Etappe sind. Immer weiter Richtung Süden geht es nun auf den Stiefelabsatz zu. Wir verlassen den Gargano Richtung Apulien. Um nach den geplanten sieben Tagen nach Sizilien Übersetzen zu können, müssen wir uns ein wenig ranhalten. Der Gargano mit seiner atemberaubenden Steilküste und den entsprechenden kurvigen Straßen erfordert schon etwas fahrerisches Können. Wenn es nicht so heiß wäre, wünschte man sich diese Kurven mit dem Motorrad zu nehmen.

Durch die Altstadt von Vieste geht es vorbei am Pizzomunno, der Spitze der Welt wie die Italiener sagen, einem weißen Riesenfelsen, der vor der Küste aufragt. An einem wunderschönen Plätzchen mit traumhafter Aussicht halten wir an, um zu frühstücken.

Aus den Bergen geht es jetzt wieder in die Ebene. Das Thermometer klettert weiter nach oben. Gut, das die Klimaanlage prima ihren Dienst tut und die Kühlbox permanent gekühlte Getränke bereit hält.

Ein Trullo, zwei Trulli … auf zu dem Steinhäusern …

Über Manfredonia und Bari ( beide Städte umfahren wir) geht es ins Landesinnere. Alberobello ist unser Ziel. Hier legen wir einen Stopp ein, um die kleinen Steinhäuser mit den kegelförmigen Dächern, genannt Trulli, zu besuchen. Sie wurden im 17. Jahrhundert angelegt, um Steuern zu sparen, die man damals für gemauerte Häuser verlangte, denn Trulli sind ohne Mörtel als Kraggewölbe aufgeschichtet.

Aus den Bergen geht es nun wieder zurück an die Küstenstraße und an das Meer, weiter Richtung Lecce.

Das Meer kommt wieder in Sichtweite ….

Nach 376 km in gut 7 Stunden erreichen wir Lecce. Für die Nacht haben wir uns einen Platz auf einem Agritourismo, das ist ein Landbauernhof der auch Stellplätze anbietet, ausgesucht. Hier stehen wir recht einsam am Rande der Stadt sehr ruhig unter dem Bäumen. Für 19 € gibt es ein Waschhaus mit Duschen und Toiletten. Auch ein Stromanschluss ist natürlich vorhanden. Dank unseres mobilen Internets können wir mal wieder den Blog aktualisieren.

Zum Thema Mücken gibt es noch einiges zu berichten. Die italienischen Vertreter ihrer Art sind äußerst heimtückisch. Durch ihre Größe täuschen sie vor, nicht vorhanden zu sein. Das ist jedoch ein Trugschluss. Sie sind sehr wohl vorhanden, und wenn man nicht vorsorgt haben sie dich erwischt. SO WIE MICH! Also leide ich seit Tagen an zerstochenen Beinen welche gerade in der Nacht ziemlich jucken. Na ja, wer nicht einsprüht, muss halt kratzen…..

In der Ebene des Stiefelabsatzes . . .

In den ersten fünf Tagen haben wir nun gut 2000 km zurückgelegt und sind schon weit in den Süden vorgedrungen. Heute wollen wir den Absatz vom Stiefel umrunden, um dann der Sohle weiter Richtung Sizilien zu folgen. In zwei Tagen wollen wir übersetzen und das ist noch ein Stück des Weges…..

Willkommen in Kalabrien . . .

Schon weit im Süden . . .Der Absatz ist umrundet . . .

Der lauteste Campingplatz unserer Reise liegt am Lido Sant‘ Angelo. Nach 475 km in 9 Stunden 45 Minuten haben wir uns diesen Platz ausgesucht. Eigentlich ein vier Sterne Campingplatz. Sogar ein Swimmingpool ist vorhanden. Direkt am Meer gelegen werden 30 € aufgerufen. Die obligatorische Pizza für fünf Euro ist eigentlich auch ein Schnapper. Das erkaufen wir mit abendlicher Disco-Musik und Kinderbelustigung. Um 23:00 Uhr abends haben wir die Schnauze voll. Alle Klamotten werde mit den Bus gepackt und wir verlagern unseren Standplatz an den unteren Teil des Geländes Richtung Meer. Leider feiern auch hier die Italiener immer noch bis spät in die Nacht Parties. Ich kann mir nicht mehr erinnern, wann wir wirklich eingeschlafen sind, aber irgendwann haben wir den Krach einfach nicht mehr wahrgenommen. Die ADAC Bewertung ist mit vier Sternen klassifiziert. Wer konnte das ahnen.

Nächstes Mal werden wir uns genauer informieren, welcher Lärmpegel am Platz denn wirklich herrscht.

Durch Kalabrien bis zur Straße von Messina . . .

Am siebten Tag unserer Reise werden wir es wahrscheinlich schaffen die Ostküste von Italien bis zur Straße von Messina zu umrunden. Immer entlang an der Küste Kalabriens geht es weiter Richtung Sizilien. Nachdem wir gestern die Temperatur von 41° geknackt haben, sind wir wahrscheinlich froh wieder die Klimaanlage im Auto genießen zu können. Gut 400 km liegen heute noch vor uns. Die Dieselpreise in Italien schwanken auch genauso wie bei uns. Gestern haben wir aber noch eine günstige Tankstelle gefunden und haben unseren Tank mal wieder für 1,39 € pro Liter gefüllt. Das sollte für die nächsten 1000 km reichen.

Nach über 2.000 km hat der Bus sich eine Wäsche verdient. Die Waschanlage ist Open-Air. Für 5 € wird von Hand vorbehandelt, dann folgt die Maschinenwäsche und abschließend wird er sogar noch von Hand abgeledert. Günstiger als bei uns!

Die Olivengärten werden weniger, dafür gibt es immer mehr Weizenfelder und um Crotone sehen wir mehrere Fabriken, in denen der Weizen zu Mehl gemahlen wird. Es geht weiter zum östlichsten Ende Kalabriens, zum Capo Colonna. Hier erinnert eine einzelne Säule an das Santuario Di Hera Lacinia, dem wichtigsten griechischem Heiligtum im Italien der Antike. Über das Capo Rizzuto geht es zur Burg von Le Castella.

Es geht entlang den Ausläufern des Nationalparks Aspromonte. Bei über 30 Grad kaum vorstellbar, das hier auf fast 2.000 m Höhe im Winter auf dem Montalto Ski gefahren wird.

Die östliche Küste von Italien ist nun fast umrundet. So verschiedene Landschaften haben wir schon gesehen und freuen uns nun auf eine ganz andere Welt auf Sizilien. Am Abend haben wir aus der Ferne schon den Ätna in der untergehenden Sonne gesehen. Was für ein Anblick auf den 3000er.

Am Morgen ist immer das beste Licht . . .

Am Morgen ist es am Strand noch leer und fast ruhig. Um 5:00 Uhr weckt uns einer der ersten Fischer, der sein Boot ins Wasser bringt. So habe ich das Vergnügen den Sonnenaufgang am Meer zu genießen.

Von Süditalien geht es nach Sizilien . . .

Nach 40 Kilometern erreichen wir die Fähre. Vorher haben wir noch einen kleinen Einkaufstop bei Lidl eingelegt. Ja ja, das gibt’s hier auch und die haben sogar fast das gleiche Sortiment wie in Deutschland. Auf jeden Fall gibt’s mein Lieblingsjoghurt und auch einen leckeren Pinot Grigio. Im Backshop decken wir uns noch für den Nachmittag und Abend ein. Nun müssen wir nur noch einen schönen Campingplatz finden. Wir haben uns ein Pausetag nun reichlich verdient.

In Acireale finden wir einen Campingplatz direkt an der Steilküste. Prima ist, dass wir zum Meer einen Lift haben. Das erleichtert uns die 40 Höhenmeter zwischen Stellplatz und dem Meer in der Bullenhitze von Sizilien zu überwinden.

Zum Abschluss des Tages gibt es noch die Wetterprognose für die nächsten Tage . . .

Sonnenaufgang in Sizilien . . .

Nach sieben Tagen Reise haben wir heute einen Pausetag eingelegt. Gut 2900 km sind wir nun in acht Tagen bis nach Sizilien, immer der Ostküste folgend, an unseren Inselziel angelangt. In unserer Reiseplanung liegen wir voll im Zeitplan. Heute genießen wir aber trotzdem erst einmal die Ruhe auf dem Campingplatz und den schönen Platz am Meer. Für den Abend steht die Weiterführung des Dauer-Pizzatests in Italien auf dem Programm. Aber hierzu eröffne ich einen neuen Blog 😉

Für den morgigen Tag steht das erste Besichtigungsziel in Sizilien auf dem Programm. Die Besteigung des Ätna. Wir hoffen auf etwas kühlere Temperaturen und natürlich auf fantastische Ausblicke.

Auf geht’s zum Gipfel des Vulkans . . .

Mit dem Cali erklimmen wir die 1900 m auf kurvigen Straßen zur Seilbahnstation. Hier müssen 62 € pro Person bezahlt werden um weiter nach oben zu gelangen.

Hier geht es weiter …..